Hüffermann Gruppe stellt Insolvenzantrag

Das Zombiesterben in der Kranbranche beginnt: Hüffermann schreitet in die Insolvenz – und die Folgen sind weit,sehr weitreichend Der Traditionsbetrieb Hüffermann Krandienst stößt nach mehr als einem Jahrhundert voller schwerer Einsätze und imposanter Großaufträge an seine Grenzen. Am Dienstag, dem 23. September 2025, reichte das Unternehmen einen Insolvenzantrag ein – ein Schritt, der die Branche in Alarmbereitschaft versetzt und die Vorzeichen auf einen Neuanfang unter Druck setzt. Das Amtsgericht Delmenhorst bestätigt den Vorgang unter dem Aktenzeichen 12 IN 135/25. Als vorläufiger Insolvenzverwalter fungiert der Bremer Rechtsanwalt Tim Beyer von der Hamburger Wirtschaftskanzlei Görg; Hüffermann selbst nennt den Schritt „notwendig, um das Unternehmen nachhaltig zu konsolidieren“ – doch die Botschaft bleibt klar: Die Zeit der ruhigen Geschäftsjahre gehört der Vergangenheit an. Das Unternehmen betont, der operative Betrieb laufe „quasi unverändert weiter“. Doch hinter dieser Fassade weht ein ernster Wind: Die Brisanz des schwebenden Verfahrens lässt die Branche erstarren und die Kranhersteller zittern. In einem Schreiben an die Zulieferer heißt es, dass im Rahmen des vorläufigen Verfahrens geprüft werde, wie eine nachhaltige Konsolidierung erreicht werden könne. Der Betrieb werde uneingeschränkt aufrechterhalten – und doch stehen gewichtige Fragen im Raum: Welche Aufträge sind zuverlässig, welche Kreditlinien sicher, welche Investitionen unter welchen Bedingungen realisierbar? Hüffermann hatte sich durch Übernahmen in den vergangenen Jahren in die Spitzenränge des Kran- und Schwertransportmarktes manövriert. Die Firmengruppe, zu der Autodienst West Ganske, Eisele aus Maintal sowie Thömen, Knaack und Velsycon gehören, beschäftigt rund 800 Mitarbeitende an zwölf Standorten in sieben Bundesländern. Hinzu kommt die enorme Bandbreite: Mehr als 1.200 Krane, Maschinen, Fahrzeuge und Mietgeräte, davon zuletzt 268 Mobilkrane, brachten dem Unternehmen Platz 5 in der deutschsprachigen Vermieterszene ein. Ein Imperium, das jetzt in der Schwebe hängt. Die Nachricht trifft die gesamte Autokranbranche mitten ins Mark: Ein Unternehmen mit solcher Tragweite steht durch den schwebenden Insolvenzprozess vor einer Wegmarke, an der die Marktordnung neu gezeichnet werden könnte.

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Kommentare (8)

26.09.2025
Die Winterzeit kommt. Wer wird der Nächste sein , BKL oder Maxikraft? Oder beide?
26.09.2025
Das Rosenkranz-Virus ist zurück, diesmal wird der Flugplatz Mönchengladbach nicht reichen.
26.09.2025
Deutschland ,einst Nabel der Kranherstellung und der Krangeschichte , verabschiedet sich still und leise von der Weltbühne.
03.10.2025
Typisch, dass es sich wieder um ein Unternehmen handelt, bei dem Liebherr einen sehr großen Anteil der Flotte ausmacht und bei dem auch immer in großem Umfang eingekauft wurde. Ich weiß nicht, ob die Maschinen auch bei der Hausbank von Liebherr finanziert wurden. Wenn ja, dann gibt es nur ein Unternehmen, das davon profitiert, und das ist Liebherr, genau wie bei einer Reihe anderer großer Insolvenzen.
04.10.2025
Viele Menschen verloren nicht nur ihren Ruf und ihre Würde, sondern auch ihr Vermögen – und manche mussten sogar ihr Leben lassen. Die Geschichten, die sich um dieses Unternehmen ranken, sind von schmerzhafter Warnung geprägt. Angesichts solcher Berichte ist es nur vernünftig, die Geschäftsbeziehung mit dieser Firma gründlich zu überdenken und mit äußerster Vorsicht vorzugehen.
08.10.2025
Auf Einspruch der Firma Liebherr wurde der Kommentar vom 4.10.2025 deaktiviert. Alle anderen Kommentare bleiben aktiv, da sie der nachweisbaren Wahrheit entsprechen. Gez. Horst Heydemann
11.10.2025
Laut "Weser-Kurier" kam es zuletzt zu Problemen bei der Auszahlung des Insolvenzgeldes. Eine Zahlung vom 25. September sei erst am 2. Oktober erfolgt. Zudem habe der Betrieb an zwei Tagen nur eingeschränkt arbeiten können, weil Mautgeräte und Tankkarten zeitweise nicht funktioniert hätten.
21.10.2025
Bravo Herr Heydemann, endlich steht jemand auf.